Wie alles einmal begann


Unser Haus ist grün. Wilder Wein und Efeu lassen die Wände im Laufe des Jahres in großer Farbenpracht strahlen. Im Frühjahr erscheinen die ersten zaghaften Knospen in dunklem rot. Grüne, große Blätter auf langen Stielen recken sich im Sommer der Sonne entgegen bis sie zum Herbst hin ihr Chlorophyll verlieren. Dann schillern unsere Hauswände in einer Farbskala von grün über gelb, dunkelrot bis braun. Vögel benutzen Wein und Efeu, um in versteckten Nestern mehrmals im Jahr ihren Nachwuchs aufzuziehen.

 

 

Im Juli und August, zur Blütezeit des Weins, surren unsere grünen Wände. Honigbienen und Solitärbienen verschiedener Art sammeln Nektar und Pollen, um sich für den Winter vorzubereiten. Tausende kleine geflügelte Wesen besuchen uns tagelang. Wir haben inzwischen gemerkt, dass ihr Interesse nur dem Wein und dem Efeu gilt. Sie ignorieren uns einfach, stellen also keine Gefahr dar. Auch verirrt sich kaum eine Flugkünstlerin im Innern des Hauses. Sollte dies doch einmal geschehen, verlässt sie uns schnell wieder durch Tür oder Fenster, um ihren Flugschwestern bei der Arbeit zu helfen.

Schon im Frühjahr erfreuten wir uns an den Bienen, haben wir doch einige Obstbäume in unseren Wiesen. Und nur mit diesen fleissigen Helferlein gibt es im Herbst Äpfel und Pflaumen und Honig.